Banzer (2023): Rottenpflege unter Klimawandel

Masterarbeit von Theresa Banzer (2023)

 

Abstract

Als Folge des Klimawandels werden temperaturlimitierte Gebirgswälder von höheren Bodentemperaturen profitieren und somit eine erhöhte Biomassenproduktion erfahren. Die in der subalpinen Höhenstufe angewendete Rottenpflege verzeichnete während den vergangenen Jahren eine verstärkte Ausdehnung der Fichtenkronen in die Gassen zwischen den Rotten. Weil die Kronen der Randbäume stärker wachsen als erwartet, reicht der Gassenabstand nicht aus, um die grünen Kronenränder der Rotten längerfristig zu erhalten. Die vorliegende Arbeit untersuchte 12 Rotten in einem Schutzwald in der Surselva. Dabei wurden 6 Rotten nach klassischem Rottenmanagement bewirtschaftet, während die anderen 6 Rotten im Jahr 2012 durchforstet wurden. Ziel der Arbeit war es, mittels dendrochronologischen Analysen den Einfluss unterschiedlicher Bewirtschaftungsarten (durchforstet / nicht durchforstet) sowie Positionen (Rand / Zentrum) das Basalflächenzuwachs der Bäume zu charakterisieren und deren Wachstumsreaktion auf extreme Trockenheit darzustellen. Die durchforsteten Rotten charakterisierten sich durch ein stärkeres Basalflächenzuwachs sowie eine grössere Wachstumsresistenz gegen Trockenheit, insbesondere bei den Randbäumen. Der Waldbestand der untersuchten Fläche befindet sich derzeit in einem stabilen Zustand. Doch unter Einfluss des Klimawandels wird künftig nicht nur die jährliche Durchschnittstemperatur weiter ansteigen, sondern auch die Gefährdung durch biotische und abiotische Störungen zunehmen. Um widerstandsfähige Schutzwälder zu gewährleisten, sollten Anpassungen im Rottenmanagement vorgenommen werden. Auf trockenheitslimitierten Standorten, könnte eine Durchforstung im jungen Bestandesalter eine Möglichkeit sein, Anfälligkeiten von Fichten gegenüber Trockenheit zu verringern.

 

Die Masterarbeit kann online auf der Research-Collection der ETH heruntergeladen werden.  

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