Urs Walser (2001): Untersuchungen der direkten und diffusen Lichtverteilung in Bestandeslücken im verjüngungsökologisch minimalen Grenzbereich des Gebirgswaldes

Diplomarbeit von Urs Walser an der Abteilung für Forstwissenschaften der ETH Zürich, Professur Waldbau, 2001

 

Zusammenfassung

In dieser Arbeit wurde die diffuse und direkte Lichtverteilung (unbedeckter Himmelsanteil in %, durchschnittliche potentielle Sonnenscheindauer im Juni) in Bestandeslücken unterschiedlicher Form und Grösse untersucht. Im Gebirgswald zählt die diffuse und direkte Lichtverteilung zu einem der limitierendsten Faktoren. Die Untersuchungen wurden im ETH-Lehrwald Uaul Surrein und einer Aufforstungsfläche in Rueras (beide in Sedrun) und in der SLF-Forschungsfläche Lusiwald (Davos) durchgeführt.

Das diffuse und direkte Licht wurde auf drei verschiedene Arten ausgewertet:

  1. diffuse und direkte Lichtverteilung in der effektiven Bestandeslücke
  2. diffuse und direkte Lichtverteilung in ideal aufgebauten Modelllücken
  3. diffuse und direkte Lichtverteilung in der Bestandesöffnung

Für einen Vergleich der unterschiedlich grossen Lücken wurde von Modelllücken (ideal aufgebaute Lücken) ausgegangen: ausufernde Partien, fehlende Abschlüsse wurden korrigiert.

Bezüglich der Grösse der Lücke hat es sich gezeigt, dass bei Nordexposition die grossen schlitzförmigen Lücken (ca. 50 m lang und 10 - 15 m breit) die Anforderungen in bezug auf das diffuse und das direkte Licht erfüllen: 30% der Fläche weist mehr als 2 Stunden direktes und diffuses Licht auf; 50% der Fläche erhalten mehr als 20% diffuses Licht. Die runde grosse Lücke erfüllt diese Anforderung ebenfalls, sie ist jedoch nicht vergleichbar, da sie im flachen Gelände liegt. Die übrigen nordexponierten Lücken erfüllen diese Anforderungen nicht; sie sind alle zu klein.

Die Ausrichtung der Lücke zeigt ein klares Bild in bezug auf das direkte und diffuse Licht: sowohl die NW – SW als auch die NE – SE ausgerichteten Lücken weisen durchschnittlich die gleich hohe Sonnenscheindauer auf.

Die räumliche Verteilung des diffusen Lichts ist in den runden und schlitzförmigen Lückenformen ähnlich: an den Bestandesrändern ist der diffuse Lichtanteil in der Regel am kleinsten, in der Mitte der Lücke am grössten.

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