Götz (2018): Mit Fernerkundung auf Käfersuche (Projekt)

Datenaufnahme am 07.07.2016 über dem Tgom
Datenaufnahme am 07.07.2016 über dem Tgom

Ausgangslage

Der Buchdrucker (Ips typographus) ist kaum grösser als 5 mm. Doch gilt er als eines der Organismen, welche die grössten finanziellen Schäden in den europäischen Wäldern verursacht. Grosse Schäden folgen dabei meist auf Ereignisse wie Sturm oder längere Trockenheit. Käferkalamitäten nach Sturm kennt man auch im Lehrwald in Sedrun. Ein Föhnsturm im Frühling 2012 warf einige Fichten im Naturwaldreservat Uaul Prau Nausch und hinterliess eine ca. 1.5 ha grosse Lücke. Ein erstes Forschungsprojekt zu diesem Thema ist bereits abgeschlossen (s. Opiasa M., 2016). Das aktuelle Projekt ist ein Versuch, die Vitalität der Fichten mit Methoden der Fernerkundung zu klassifizieren und so die mögliche räumliche Entwicklung des Käferbefalls zu prognostizieren.

Vorgehen

Im Juli 2016 wurde das betroffene Gebiet am Tgom südlich von Sedrun beflogen um hyperspektrale Daten aufzunehmen (s. Bild oben). Der eingesetzte Sensor zeichnete Daten von 284 Kanälen auf, die von Wellenlängen im violetten Bereich (400 nm) bis zum langwelligen Infrarot (2400 nm) reichen und eine Auflösung von 2 Metern haben. Mit diesen Daten ist es möglich, die Vitalität von Pflanzen - in diesem Fall von Fichten - zu klassifizieren. Dafür werden verschiedene Indizes gerechnet, welche die Variation der Vitalität der Pflanzen aufdecken. Mit Hilfe statistischer Modelle und den terrestrisch erhobenen Daten findet man verschiedene Vitalitätsklassen (von ganz gesund bis ganz tot). Da die Vitalität einer Fichte eine wichtige Ursache dafür ist, ob sie durch den Buchdrucker befallen wird oder nicht, kann ihre Erhebung der Entwicklungsprognose des Befalls dienen. Die Übereinstimmung dieser Prognosen wird im Sommer/Herbst 2017 im Feld verifiziert.

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert