Zumbrunn (2011): Analyse der Altersstruktur von Fichtenrotten im Naturwaldreservat Uaul Prau Nausch in Sedrun (Semesterarbeit)

Ziel
Im Gebirgswald dominieren vor allem in der subalpinen Höhenstufe Fichten-Rotten das Landschaftsbild. Mehrere truppweise zusammenstehende Bäume bilden dabei als Rotte eine stabile Einheit. Gegen aussen bilden die Kronen meist einen zusammenhängenden Mantel, welcher über mehr als zwei Drittel der Baumhöhe hinunterreicht. In der Schutzwaldpflege wird diese Rottenstruktur als idealer Waldzustand im fichtenreichen Gebirgswald angestrebt.

Über die natürliche Entstehung der Rotten ist relativ wenig bekannt. Auch ist nicht klar, wie gross Altersunterschiede der Bäume innerhalb von Rotten sein können und wie stark sie von Rotte zu Rotte variieren. Diese Fragen sollen in dieser Arbeit anhand von vier näher untersuchten Rotten im Gebiet von Sedrun (GR) beantwortet werden.

Vorgehen

Die vier untersuchten Rotten liegen auf einer Höhe zwischen 1690 und 1830 m. ü. M. und auf einem süd- bis südostexponierten Hang im Uaul Prau Nausch. Die zwei unteren Rotten liegen in einem dichteren Bestand in der subalpinen Stufe, die oberen Rotten sind in einem lockereren Bestand schon fast in der Kampfzone. Mittels Bohrkern-Analysen wurden die Radialzuwachsverhältnisse der einzelnen Bäume ermittelt.

Resultate

Es konnte aufgezeigt werden, dass die Variabilität des Alters innerhalb der Rotten in der Regel kleiner ist als zwischen den Rotten. Die untersuchten Rotten lassen sich jeweils in Altersklassen einteilen. Es konnte auch dargestellt werden, dass sich die Rotten von oben her in der Falllinie gegen unten entwickeln (Abb. 2). Die ältesten Fichten stehen jeweils am oberen Ende der Rotten. 

Alter und Anordnung der Bäume in Rotte 4
Alter und Anordnung der Bäume in Rotte 4. Die Rotte hat sich vom über 200-jährigen Solitärbaum aus hangabwärts ausgebreitet. Der graue Pfeil zeigt die Falllinie des  Hanges.

Es zeigte sich, dass jeweils die Randbäume einen stärkeren Zuwachs, Bäume im Zentrum der Rotte einen schwächeren Zuwachs verzeichnen. Auch wurde deutlich, dass dicht beieinander stehende Fichten einen eher schwächeren Radialzuwachs aufweisen. Diese Effekte werden vor allem durch erschwerte Konkurrenzverhältnisse der dicht stehenden Bäume begründet. Andererseits schützen sich die Bäume durch das Dichtstehen auch vor negativen Einflüssen wie zum Beispiel vor der Schneelast. Dicht stehende Bäume und Bäume im Innern der Rotten sind weniger stabil als Bäume am Rand der Rotte.

DownloadDownload der Arbeit (PDF, 1.8 MB)

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