Baumgartner (1994): Untersuchung über das Wurzelwachstum von Fichtensämlingen in der subalpinen Stufe in Sedrun (Semesterarbeit)

Zusammenfassung

Der Gebirgswald übt vielerorts eine Schutzfunktion aus, was hohe Anforderungen an seine Stabilitat stellt. Kann die Naturverjüngung in einem Gebiet nicht aufkommen, muss auch in der subalpinen Stufe zu Massnahmen wie Pflanzungen oder Aussaat gegriffen werden. Obwohl die Fichten aus Ansamungen nicht so kräftig sind wie diejenigen aus Naturverjüngung, weisen sie gegenüber den Topfpflanzungen den Vorteil auf, dass sie nicht an Wurzeldeformationen leiden und an das gegebene Mikroklima angepasst sind.
Die vorliegende Arbeit befasst sich rnit der Wurzelbildung von Fichtensämlingen. Da in der subalpinen Stufe, im Gegensatz zu tieferen Lagen, das Wärmeangebot zum Minimumfaktor wird, wird der Frage nach der Wurzelentwicklung in Abhängigkeit der Wärme nachgegangen. Die Wärme ist in den Parametern Exposition, Höhe über Meer und der potentiellen Sonnenscheindauer enthalten. Zusatzlich werden diese Untersuchungen auf den zwei unterschiedlichen Oberbodenarten Humus und Mineralerde durchgefuhrt.

Im ozeanischen-kontinentalen Übergangsbereich des Vorderrheintales bei Sedrun ist laut Literaturwerten in der Ansamungs- und Anwuchsphase eine tägliche potentielle Sonnenscheindauer von 1½ bis 2 Stunden notwendig. Das Wärmeangebot ist in der subalpinen Stufe der Minimumfaktor (OTT et al.). Die Zusammenhänge zwischen der Sonnenscheindauer und des Wachstums innerhalb eines Hanges sind zu wenig eindeutig, als dass die Wärme als hauptsächlicher Minimumfaktor genannt werden kann. Dies wird zusätzlich durch die Tatsache unterstützt, dass der Südhang nicht wüchsiger ist als der Nordhang.

Bezüglich der Trockenheit ist zu erwarten, dass der Effekt vor allem in den tiefen Lagen des eher schnell austrocknenden Bodens des Südhangs zum Vorschein kommt. Bei der Probenahme im Feld war es bei diesen Saatstellen teilweise schwierig, Sämlinge zu finden. In den Varianzanalysen treten keine eindeutigen Hinweise auf, die diese Vermutung bestätigen.

Abschliessend ist zu bemerken, dass die zahlreichen, den Boden und das Wachstum beeinflussenden Umweltfaktoren, so vielseitig auf das Mikroklima jedes einzelnen Sämlings wirken, dass eine reduzierende Interpretation schwierig ist.

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